Massentierhaltung – ein Phänomen der Moderne, das immer erschreckendere Züge annimmt. Kaum eine Woche vergeht, in der keine neuen Bilder oder Videos von Mastbetrieben erscheinen, die sich nur eines zum Ziel gesetzt haben, nämlich mit dem Fleisch ihrer Tiere möglichst viel Profit zu machen – egal auf welche Art und Weise. Verschiedene Online-Anbieter wollen diesem Phänomen nun ein Ende bereiten. Cow Sharing und Crowdbutching heißt die Lösung!
Worum geht’s beim Cow Sharing bzw. Crowdbutching?
Durch Cow Sharing, bzw. Crowdbutching, sollen Menschen zu einem bewussteren Verzehr von Fleischprodukten animiert werden. Dass sich mehrere Menschen ein Tier teilen, klingt zwar auf den ersten Blick etwas makaber, die Idee dahinter ist jedoch sehr sinnvoll. Das Prinzip erklärt sich nämlich folgendermaßen: Auf verschiedenen Websites, die Crowdbutching anbieten, wird das Fleisch eines Tieres (Kuh, Schwein, Huhn, …) unter verschiedenen Bestellern aufgeteilt. Erst wenn sämtliche Teile eines Tieres sicher verkauft wurden, wird der Metzger vom Anbieter benachrichtigt, und das Tier wird daraufhin geschlachtet. Ein solches System bietet natürlich allerlei Vorteile.
Darum ist Cow-Sharing/Crowdbutching die einzig richtige Alternative
Der größte Vorteil liegt natürlich auf der Hand – von einem Tier werden alle Teile verwertet, und es wird nichts unnötig weggeworfen. Etwas, das die Anbieter allen herkömmlichen Schlachtbetrieben vorraushaben. Die verschiedenen Anbieter legen außerdem besonders viel Wert darauf, dass die Tiere, die sie im Angebot haben, artgerecht gehalten werden und aus kleinen, regionalen Betrieben stammen. So werden sowohl bei der Schlachtung als auch bei der Lieferung nämlich nur kurze Wege zurückgelegt, was nicht nur angenehm für das Tier ist, sondern auch gut für die Umwelt ist. In Europa werden nämlich weiterhin Millionen von Tieren durch ganz Europa gekarrt, bevor sie geschlachtet werden. Bei Crowdbutching dauert das oftmals weniger als eine halbe Stunde. Darüber hinaus werden die Tiere meist direkt im Partnerbetrieb geschlachtet. So spart man sich lange Wege, der Stress für die Tiere wird reduziert, und die Qualität des Fleischs erhöht sich. Bei vielen Anbietern wird zudem darauf Wert gelegt, dass die Partnerbetriebe ihre Tiere nur mit regionalen Produkten füttern, somit wird weitestgehend auf gentechnisch veränderte Futtermittel verzichtet. Für die Kunden ist es außerdem von Vorteil, dass durch das Konzept bis ins kleinste Detail zurückverfolgbar ist, woher ihr Fleisch stammt. Daher wird das Konzept auch von Kunden aus Deutschland sehr gut angenommen, was jedoch nicht nur Vorteile birgt.
Diese Gefahren bringt Crowdbutching mit sich
Der Ansturm auf die verschiedenen Portale ist zum Teil nämlich größer, als es den Betreibern lieb ist. Auf manchen Portalen wird nämlich lediglich ein Tier pro Woche zum Verkauf eingestellt, welches jedoch oft schon in weniger als drei Stunden verkauft ist. Sobald ein Hof im Monat nämlich mehr als zwei Tiere abgibt, ist das System bereits nicht mehr nachhaltig. Außerdem müssen Kunden der Crowdbutching-Portale sich darauf einstellen, keine Spontankäufe tätigen zu können – sie müssen logischerweise warten, bis das komplette Tier verkauft ist. Ein Nachteil gegenüber herkömmlichen Supermärkten und Metzgereien. Dazu kommt, dass das Fleisch in besonderen Verpackungen zum Kunden geliefert wird. Diese speziellen Verpackungen, die sicherstellen, dass das Fleisch entsprechend gekühlt wird, bestehen meistens zu einem großen Teil aus Plastik, was dem Ziel des Umweltschutzes nicht unbedingt gerecht wird. Diesem Punkt wirkt der Anbieter Besserfleisch aber bereits entgegen, indem er nur Isolierverpackungen anbietet, die aus Hanf bestehen und bequem im Biomüll entsorgt werden können. Bei den vielen Vorteilen, die Crowdbutching außerdem bietet, fallen die wenigen negativen Punkte nur wenig ins Gewicht. Im Folgenden sollen nun einige Anbieter vorgestellt werden.
Cow Sharing und Crowdbutching Anbieter: Hier wird man fündig
Besserfleisch ist ein Anbieter, der sich auf den Verkauf von Rindfleisch spezialisiert hat. Sie garantieren Fleisch von Rindern, die auf Bio-Bauernhöfen ohne Antibiotika oder Kraftfuttermittel großgezogen worden sind. Auf der Website kann man sich bis ins kleinste Detail darüber informieren, von welchen Höfen die Tiere, die sie verkaufen, stammen, und dadurch wissen die Kunden genau Bescheid, woher ihr Fleisch kommt.
Die Plattform Geteiltes Fleisch bietet nicht nur Rindfleisch, sondern auch Schweinefleisch in bester Bio-Qualität an. Auch auf dieser Plattform werden die Tiere erst geschlachtet, wenn alle Teile verkauft sind und so garantiert der Anbieter, dass nahezu jedes Teil eines Tieres verwertet wird. Bereits auf seiner Website weist der Anbieter darauf hin, dass der Bestellvorgang des Fleischs einige Zeit in Anspruch nehmen kann, da die Produkte ihre Zeit zum Reifen bräuchten, dies sich aber aufgrund der hohen Qualität lohnen würde.
Fazit
Ein Tier wird unter verschiedenen Menschen aufgeteilt – was zunächst unglaublich klingt, machen heute verschiedene Plattformen möglich. Sie bringen dem Kunden nicht nur Tierfleisch in bester Qualität – sie regen auch zu einem bewussteren Konsum von Fleisch an. Sie setzen sich zum Ziel, dass immer weniger Billig-Fleisch gekauft wird und dass Tiere immer weniger leiden müssen. Etwas, das einem jeden von uns am Herzen liegen sollte.
Bildquelle: RitaE/pixabay.com
Hallo, danke für den interessanten Beitrag! Das Thema war mir bisher unbekannt. An so einer geteilten Kuh hätte ich auch Interesse. Mir scheint, als fehlt der Link zur Seite von Besserfleisch? Kannst du den noch ergänzen? Vielen Dank