Bei einem Dutch Oven handelt es sich um einen schweren, gusseisernen Topf mit Deckel. Das besondere an ihm ist, dass er im Freien mit Ober- und Unterhitze betrieben werden kann. Das Garprinzip ähnelt dem eines Dampftopfes.
Die Befeuerung des Dutch Ovens erfolgt über dem offenen Feuer, wobei Holzkohlebriketts für eine gleichmäßige Glut und ausgiebige Brenndauer sorgen. Die heißen Kohlen werden unter den Topf und auf dem Deckel gelegt, wodurch sich die Hitze über das gesamte Gusseisen gleichmäßig verteilt. Bei richtiger Anwendung kocht, brät oder backt der Topf die Speisen gesund und schmackhaft, ohne dass etwas anbrennt.
Über die genaue Herkunft des Dutsch Oven gibt es unterschiedliche Aussagen. Sicher aber ist, die Bezeichnung „Dutch Oven“ heißt zu deutsch „Holländischer Ofen“.
Welcher Topf ist der richtige?
Für die Anschaffung eines geeigneten Dutch Oven stehen verschiedene Größen zur Auswahl. Der Durchmesser ist in Zoll angegeben (1 Zoll = 2,54 cm). Erhältlich sind Töpfe in 10 Zoll, 14 Zoll und 16 Zoll. Ein Topf mit 10 Zoll erfasst 3 Liter und ist je nach Speise für zwei bis drei Personen ausreichend. Ein Topf mit 12 Zoll fasst 6 Liter und ist ideal für 4 Personen.
Bei einer guten Qualität ist der Dutch Oven harmonisch geformt, robust und lange haltbar. Das Gusseisen hat eine gleichmäßig dicke Wandstärke und am Boden sind mindestens 3 Beine befestigt. Der Henkel ist stabil und eignet sich zum sicheren Aufhängen und Tragen des Gerätes. Da das Garverhalten dem eines Dampftopfes ähnelt, muss der Deckel gleichmäßig gearbeitet sein. Er muss perfekt schließen, darf nicht wackeln und sich leicht ab- und aufsetzen lassen. Außerdem darf beim Kochen kein Dampf aus dem geschlossenen Topf entweichen. Ebenso wichtig ist der hochgezogene Außenrand, damit die glühenden Briketts beim Bewegen des Deckels liegen bleiben.
Brauchbares Zubehör vereinfachen die Handhabung des Dutch Oven. Neben den Grillhandschuhen hilft ein Deckelheber den heißen Deckel mühelos und sicher zu bewegen. Um eine Beschädigung der Schutzschicht zu vermeiden, sollte zum Umrühren der Speisen ein Holzlöffel Verwendung finden. Die glühenden Briketts können mittels einer Grillzange auf dem Deckel platziert werden. Zum schadlosen Abstellen des heißen Topfes, sollte neben dem Feuer eine hitzebeständige Unterlage bereitstehen.
Die Inbetriebnahme des Dutch Oven
Die richtige Verwendung und Pflege des gusseisernen Kochgerätes sind die Voraussetzungen für eine lange Haltbarkeit und die Zubereitung von gesunden und schmackhaften Speisen. Vor der ersten Benutzung benötigt das poröse Gusseisen eine komplette Versiegelung, das sogenannte Einbrennen.
Dazu wird der Dutch Oven zunächst mit etwas Geschirrspülmittel, warmen Wasser und einem Schwamm gereinigt und mit klarem Wasser gründlich abgespült. Nach dem Trocknen erfolgt das Einbrennen auf einem Grill mit Abdeckung oder auf dem offenen Feuer im Freien oder im Backofen der heimischen Küche. Wichtig ist, dass in jedem Fall die starke Rauch- und Geruchsentwicklung eingeplant wird.
Zur Durchführung der Prozedur werden zuerst der Topf und der Deckel mit Sonnenblumenöl eingerieben und anschließend mit der Öffnung nach unten auf das Grillgitter gelegt. Der Deckel findet auf die Füße des Topfes oder auf das Grillgitter seinen Platz.
Die geeignete Temperatur liegt bei 200° C. Nach circa einer Stunde ist das Einbrennen fertig und eine gleichmäßig schwarze Patina auf dem Gusseisen zu erkennen. Diese schützt das Metall vor Feuchtigkeit und wirkt somit gegen Rost. Ebenso wichtig ist die entstandene Antihaftbeschichtung, welche das Anbrennen der Speisen verhindert. Erscheint die Patina ungleichmäßig, kann der Topf ein weiteres Mal mit Öl eingerieben und eingebrannt werden.
Den Dutch Oven verwenden
Der Dutch Oven ist zur schmackhaften Zubereitung von Eintopf, Gemüse und Fleisch ebenso geeignet wie zum Backen von Brot und Kuchen. Allerdings ist beim Braten die Oberhitze unnötig. Damit der Topf seine Form behält, sollte er nicht zu lange leer auf der Hitze stehen und keine zu kalten Speisen oder Flüssigkeiten eingefüllt werden.
Die Voraussetzung für die optimale Zubereitung von Speisen ist ausreichend Hitze. Dabei ist es ganz gleich, ob der Dutch Oven auf einer offenen Feuerstelle, auf einem Gasgrill oder einem Kugelgrill zum Einsatz kommt.
Erfahrungen zeigen, dass das Heizen mit Holzkohlenbriketts die beste Methode zum Aufheizen des Topfes ist. Das Material lässt sich einfach bemessen, erwärmt sich stark, brennt lange und gibt die Hitze gleichmäßig an den Topf ab.
Die richtige Temperatur im Oven richtet sich nach den Speisen, die gegart werden sollen. Dabei sind die Größe des Topfes und die verwendete Menge der Briketts entscheidend. Ein dritter wichtiger Gradmesser ist die Erfahrungen in der Handhabung des Gerätes. Wer sich lieber an eine feste Regelung hält, hat folgende zur Orientierung: verdoppelt man die Größe des Topfes, erhält man die richtige Anzahl der Briketts. Das bedeutet, dass bei einem Durchmesser von 10 Zoll 20 Briketts zum Heizen notwendig sind. Die erwartete Temperatur liegt bei 170 bis 180 °C. Die Briketts werden je nach Speise unter dem Topf und auf dem Deckel verteilt.
Eine sichere Regelung der Temperatur erfolgt durch die Nutzung des Deckels. Soll die vorhandene Hitze im Topf gedrosselt werden, gelingt dies durch einfaches Hochheben des Deckels. Entweicht heißer Wasserdampf, ist das ein Zeichen für sehr hohe Hitze. In diesem Fall benötigt die Befeuerung eine entsprechende Regulierung. Sind die Speisen ungleichmäßig gegart, ist dies ein Zeichen für unregelmäßige Hitzestellen im Topf. Um dies zu vermeiden, wird der Deckel nach jeweils 15 Minuten Garzeit 90 Grad bewegt.
Neben dem Topf ist auch der Deckel ein brauchbares Kochgerät. So kann seine Unterseite wie eine Pfanne zum Braten und Garen eingesetzt werden.
Nach dem Benutzen
Nach dem Kochen benötigt der Dutch Oven eine milde Pflege und schadlose Lagerung. Die Reinigung erfolgt mit heißem Wasser und einem Schwamm. Achtung, es ist kein Geschirrspülmittel zu verwenden. Auf keinen Fall darf auf der Oberfläche gekratzt werden. Dadurch kann der Haftschutz beschädigt werden und seine Funktion verlieren. Hartnäckige Essensrückstände sind mit einem Holzlöffel oder – Spatel zu entfernen. Zur Vermeidung von Rost darf der Topf nicht längere Zeit mit Wasser in Berührung kommen.
Zur Aufbewahrung steht der Dutch Oven am besten an einem trockenen Ort mit guter Luftzirkulation. Eine Lage Küchenkrepp im Inneren saugt etwaige Feuchtigkeit auf. Falls der Topf unangenehm zu riechen beginnt, einfach das Einbrennen wiederholen.
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